Über CUCULA und Stephen Burks
Wie bringt man afrikanisches Handwerk und westliche Designmarken sinnvoll zusammen? Wie bauen sich Migranten mit Hilfe von Design eine Perspektive auf? Mit »More Aphrike 3« wollen wir Antworten finden auf Fragen nach verantwortungsvoller Gestaltung in einer globalisierten Welt. M.Bassy lädt dazu Gäste aus New York und Berlin ein: den international erfolgreichen Produktdesigner Stephen Burks und Corinna Sy, Gründerin des Berliner Manufakturprojekts CUCULA, in dem sich Flüchtlinge durch Möbelherstellung selbst eine Zukunft erarbeiten.
Corinna Sy (CUCULA)
Die Social-Designerin Corinna Sy gründete 2014 zusammen mit Jessy Medernach und Sebastian Däschle die Initiative CUCULA und ist Leiterin des dortigen Designteams. CUCULA unterstützt Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern dabei, sich ein autonomes und selbstbestimmtes Leben in Deutschland aufzubauen. CUCULA betreibt dazu in Berlin eine eigene Werkstatt und bietet Menschen mit Flüchtlingsstatus zahlreiche Schulungsprogramme an und eröffnet ihnen dadurch konkrete Perspektiven. Als freischaffende Designerin hat sie sich schon früh mit sozialen Projekten beschäftigt und ihren Fokus auf gesellschaftspolitische Themen gelegt.
Stephen Burks (Man Made)
Seit Jahren arbeitet Stephen an der Schnittstelle zwischen afrikanischer Handwerkstradition, industrieller Produktion und zeitgenössischem Design. Er gestaltet für Marken wie B&B Italia, Boffi, Cappellini, Dedar, Dedon, Harry Winston, Missoni, Moroso, Parachilna, Roche Bobois und Swarovski. Seit 2005 ist er für Non-Profit Organisationen wie Aid to Artisans, the Clinton Global Initiative, Design Network Africa, Artesanias de Colombia und the Nature Conservancy tätig. Stephen und sein Studio Man Made haben zahlreiche Designpreise gewonnen.
Premiere bei M.Bassy
»Through the process of building something with your hands we were able to overcome language and cultural barriers«
Beim Panel »More Aphrike #3« erfahren wir von Corinna Sy und Stephen Burks wie verantwortvolle Gestaltung ihre Arbeitsweise prägt. Bei Corinnas Projekt CUCULA steht dabei die konkrete Hilfe für Einzelne im Mittelpunkt. »Als Gestalter geht es darum, Räume zu schaffen, um Menschen zu unterstützen, die nicht selbstbestimmt handeln können«, erklärt sie. Designer können ihre eigene Realität gestalten, oder eine bestehende verändern, so ihre Botschaft. Stephen Burks sieht den verantwortungsvollen Designer von heute in einer neuen Rolle. Als Antwort auf eine globalisierte Welt schafft er Dinge mit Bedeutung, die zu kulturellen Dialogen anregen. Er erzeugt sinnvolle Kollaborationen zwischen Kultur, Handwerk, Marken und Herstellern.
Unser Gespräch mit Corinna & Stephen
Interview
»We started thinking about the questions: Why are refugees not allowed to work? Not allowed to earn money? We found that unacceptable and wanted to do something with them together.«
Tonight we would like to talk about design between worlds and with a social approach. Can you tell us more about CUCULA?
Corinna Sy:
"With CUCULA we discovered that through the process of building something with your hands we were able to overcome language and cultural barriers. In the beginning we were quite naive. We didn’t know anything about the refugee issue. But we decided to do something. One quote by Enzo Mari, an Italian designer and philosopher, inspired us a lot: »I want to create models for a different society«. We got really into Enzo Mari´s thinking and philosophy. Back in the 70ies he created a book full of nineteen designs teaching people how to build their own furniture."
Prototyping in Berlin
»The hand is the original tool, I like to call the communities I work with »hand factories« and I mean that in the most creatious way possible.«
Design - Weiter gedacht
Workshop Berlin: 29-30.3.2017
Ausstellung & Talk Hamburg: 01.4.2017, 19.30