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28.-30.10.22
fluctoplasma
X M.Bassy

1 Key, photographed by Chriss Schwagga

fluctoplasma – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität ist ein interdisziplinäres Kunstfestival, das zum dritten Mal vom 27. bis zum 30. Oktober 2022 in Hamburg stattfindet und eine Bühne für diverse Perspektiven von Künstlerinnen, Kollektiven, Speakerinnen bietet – ob queer, jüdisch oder BI_PoC. Bei uns geht es um Kultur, Demokratie und Solidarität – fluctoplasma, das sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesellschaft. Von morgens bis abends kannst Du Dich zwischen Ausstellungen und DJ Sets, interaktiven Installationen, Talks und Spoken Word Poetry bewegen. Panels und Performances, Konzerte und VR-Walks warten auf Dich – analog oder digital! Komm mit auf diese Reise, zusammen mit den teilnehmenden Künstler*innen eine alternative Vision von Gesellschaft zu entwerfen – eine Gesellschaft, die Vielfalt feiert und lebt.

fluctoplasma.com

Folgende Veranstaltungen finden bei M.Bassy statt:

überschreiben

Künstler*in: Jingyun Li, Alina Saha
Datum: Freitag, 28.10.22, 16-16.30 Uhr, 16.30-17 Uhr, 17.30-18 Uhr Uhr

überschreiben ist eine partizipatorische Performance über Schriftsprachen am runden Tisch, um die Perspektiven und Gewohnheiten zu entfalten, die wir gewohnt sind, als selbstverständlich zu betrachten und die sich metaphorisch in unserer sozialisierten Art zu schreiben kristallisieren. Mit einem Stift und einem Stück Papier lädt die Performance das Publikum ein, die mögliche Vielfalt der Rechtschreibung auszuprobieren und neu zu erfinden. Während Sprachen oft als Werkzeuge im Dienste der Handlung eingesetzt werden, wird in dieser Performance die "Sprache" selbst als künstlerisches Material inszeniert. überschreiben nähert sich der Performativität von Sprachen über die Vielfalt der Schreibmethoden in bestehenden menschlichen Sprachen.

Forgetting Thailand

Kollektiv: un.thai.tled
Datum: Freitag, 28.10.22, 19.00 Uhr

Die Performance/Installation "Forgetting Thailand" ist inspiriert von der feministischen Theoretikerin und Filmemacherin Trinh T. Minh-Ha und ihrem Filmessay "Forgetting Vietnam" von 2015. Sie wurzelt in der fortlaufenden Praxis von un.thai.tled-Mitgliedern, die Narrative der Nation und des "Heimatlandes" als allgegenwärtige und doch gewalttätige Geschichten thematisieren und sie dann dekonstruieren oder sogar vergessen. Hier werden sie neu geformt durch alltägliche Materialien wie Reis für die Erntesaison und nationalistische Klänge und Kostüme; un.thai.tled kombinieren traditionelle Saiteninstrumente, auf einem Laptop synthetisierte Klänge und performative Körper, die mit Traditionen und Gewalt bedeckt sind.

23040 Stunden

Künstler*in: Antonya Silva
Datum: Samstag, 29.10.22, 14.00 Uhr

Zwischen Intimität, subtiler Gewalt und der Frage nach Selbstbestimmung wird in 23040 Stunden Wissen in Routinen archiviert und weitergegeben. Vergangenheiten und Gegenwarten werden geflochten, gedreht, getragen und gelassen. Europäische Maßstäbe werden belanglos und Körper und Räume zurückgeholt, während die Frage bleibt, was 23040 Stunden in einem kapitalistischen System sind, waren und sein werden. Als Schnittstelle intersektionaler Erfahrungen werden Afrohaare in 23040 Stunden zur Aushandlungsfläche von Macht- und Identitätsfragen.

Let's talk about communism 

Speaker*innen: Debora Darabi, Lea Pilone
Datum: Samstag, 29.10.22, 17.00 Uhr

Kommunistische Ideen starteten als große Projekte gesellschaftsverändernder Utopien, scheiterten jedoch meistens in der Praxis an – ja, an was eigentlich? Mit den beiden jungen Marxistinnen Lea Pilone und Debora Darabi gehen wir auf Spurensuche: Ist es sinnvoll, an alte kommunistische Theorien und realexistierende kommunistische Praxis anzuknüpfen? Sind sie transformierbar oder muss Kommunismus stattdessen komplett neu gedacht werden? Was sind zeitgenössische kommunistische Fragestellungen und wie gliedern sie sich in eine antirassistische und identitätspolitische Debatte ein?

Tour De Controle

Künstler: 1key
Datum: Samstag, 29.10.22, 20.00 Uhr

Tour de Contrôle ist eine musikalische Soloperformance, geschaffen und aufgeführt von 1key als Ausdruck der Selbsterhöhung und der Befreiung von gesellschaftlichen Vorurteilen, in denen Andersartigkeit mit Verrücktheit gleichgesetzt wird. In dieser raffinierten und poetischen Performance taucht das Publikum in die lyrischen und musikalischen Welten ein, die für den Künstler zur Heimat geworden sind. Der Künstler beschäftigt sich mit Themen wie Machtdynamik, Dekolonisierung, soziale Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit, Selbstbewusstsein, Technologie, Liebe...

Geschichten, die weitergehen

Wanda Dubrau
Datum: Sonntag, 29.10.22, 11.00 Uhr

Praktiken des Erzählens nach Donna Haraway. In dem Workshop wird das Erzählen von Geschichten als kollektive, feministische Praxis erprobt. Wie kann das Erzählen von Geschichten widerständig sein gegenüber bestehenden Machtverhältnissen und dominanten Erzählweisen? Wo lassen sich diese Geschichten finden und wie erzählen wir sie? Die Teilnehmer*innen entwickeln diese aus eigenen Perspektiven und Erfahrungen und im Austausch miteinander. Der Fokus liegt dabei auf dem Vorgang des Erzählens als dialogischen Prozess und der Frage, wie feministische Erzählweisen aussehen könnten. Wir stellen neue Verbindungen her, üben uns in response-ability und radikaler Imagination.

The Door of Return

Speaker*innen: Anna Zhukovets & Kokutekeleza Musebeni, Adyam Tesfamariam
Datum: Sonntag, 29.10.22, 15.00 Uhr

"Do I really have to travel to 2020? Or can I still switch to another year?" – Zwei schwarze Frauen in einem Hologramm-Kontext. Das Jahr 2440. Ort des Aufenthalts: Saturn. Rassismus, Sexismus und Kapitalismus sind überwunden. Das Ziel: Die Erde. Die Geschichte unserer Vergangenheit hallt in unsere Zukunft hinein. Afrodeutsch, das ist unsichtbar gemacht worden. Das N-Wort, das in Deutschland immer noch ausgesprochen wird, Deutschsein und Schwarzsein als Widerspruch, als Fehler im System. "The Door of Return" ist ein afro-futuristischer Dokumentarfilm. Ein Gedankenexperiment. Ein Call and Response.

Im Gespräch mit Adyam Tesfamariam sprechen die Regisseurinnen Kokutekeleza Musebeni und Anna Zhukovets über den Film und sein Konzept, über Schwarze Utopien und Afrikafuturismus.

HEIMAT(EN)

Künstler*innen: Fatima Remli & Roxana Safarabadi
Datum: Freitag, 28.10.22 – Sonntag, 30.10.22
ganztags

Was passiert, wenn sich das Gefühl des nicht hier, aber auch nicht dort, richtig zu sein – auflöst? Wie könnten sich Menschen entwickeln, wenn sie nicht dem permanenten Druck ausgesetzt sind, den Blicken, den Worten anderer, hier, nicht hinzugehören. Und mit hier, meinen wir auch: dort. Dort, wo sich auch eine Heimatlosigkeit einstellen kann. Weil nicht ganz dort und nicht ganz hier.

Die Installation HEIMAT(EN) setzt sich mit der Fragestellung auseinander, was Heimat oder auch Heimatlosigkeit für einzelne Personen bedeutet und welche Erinnerungen haften bleiben. Sie bringt virtuell, auditiv und haptisch die Heimat(en) der interviewten Personen, als auch der Künstler*innen zusammen und schafft Raum für eine Vielfalt von Stimmen.

Veranstaltungsort:
M.Bassy e.V.
Schlüterstrasse 80
20146 Hamburg

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Das fluctoplasma Festival wird gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. fluctoplasma wird veranstaltet vom Verein Fluxus² e. V., unterstützt vom Produktionsbüro Studio Marshmallow UG.

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