M.Bassy realisiert die interdisziplinäre Musikreihe „Composing While Black. Afrodiasporische Neue Musik heute“, ko-kuratiert von dem Musikwissenschaftler, Autor und Saxophonisten Harald Kisiedu.
Die Reihe erlaubt dem Publikum neue Perspektiven auf Afrodiasporische Komponist:innen zu werfen und sie nicht nur als teilhabende kreative Akteur:innen, sondern auch als soziale Figuren innerhalb weit verzweigter, komplex vernetzter Gemeinschaften in dem sich ständig erweiternden Universum musikalischer Möglichkeiten zu verorten. In drei hybriden Veranstaltungsformaten wird Harald Kisiedu unter der Moderation des Journalisten und Musikers Musa Okwonga in einen individuellen Dialog mit dem jeweiligen Gast gehen. In Music Talks, gemeinsamen Listening Sessions und experimentellen live-Musikperformances werden auf multisensorischer Ebene neue Perspektiven erarbeiten, um zu verdeutlichen wie Afrodiasporische Neue Musik einen interkulturellen, generationen-übergreifenden Raum der Innovation, des zeitgenössischen Diskurses und der Identitätsfindung eröffnen kann.
Die erste Veranstaltung findet mit dem amerikanischen Komponisten, Musikwissenschaftler und Posaunisten George E. Lewis statt, der zudem Professor für amerikanische Musik an der Columbia University ist und derzeit als Fellow am Institute for Ideas and Imagination in Paris an dem Projekt »Finding the Sound of Freedom: Artificial Intelligence in Real-Time Musical Creativity« arbeitet. In einem Musik Talk mit begleitender Listening Session und einem Opera Screening wird er mit Harald Kisiedu in die Musik eintauchen und uns sein Schaffen näherbringen

Harald Kisiedu
Harald Kisiedu ist Musikwissenschaftler, Autor sowie Musiker, der an der Columbia University; New York, USA promovierte und heute in Hamburg lebt. Zu seinen Interessensschwerpunkten zählen Jazz als globales Phänomen, klassische und experimentelle Musik der afrikanischen Diaspora, Musik und Politik, Improvisation und Wagner. Als Saxophonist ist er u. a. mit Branford Marsalis, George E. Lewis, Henry Grimes, Hannibal Lokumbe und Champion Jack Dupree aufgetreten. Er war Dozent an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig und am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Sein Buch »European Echoes: Jazz Experimentalism in Germany: 1950-1975« ist 2020 erschienen. 2023 veröffentlichte er zusammen mit George E. Lewis den Essayband »Composing While Black. Afrodiasporische Neue Musik Heute«.

George E. Lewis
George E. Lewis (*1952) ist ein amerikanischer Komponist, Musikwissenschaftler und Posaunist. Er ist Edwin H. Case Professor of American Music an der Columbia University und Area Chair im Fach Komposition an der Fakultät für Historische Musikwissenschaft. Er ist Fellow der American Academy of Arts and Sciences, der American Academy of Arts and Letters, Corresponding Fellow der British Academy, und Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Weitere Ehrungen für Lewis sind unter anderem der Doris Duke Artist Award (2019), Fellowships der MacArthur Foundation (2002), und der Guggenheim Foundation (2015). Er ist seit 1971 Mitglied der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) und seine Arbeiten im Bereich der elektronischen und computergestützten Musik und Multimedia-Installation sowie notierter und improvisierter Formate sind von Ensembles weltweit aufgeführt. Er gilt weithin als Pionier der interaktiven Computermusik. Sein Buch »A Power Stronger Than Itself: The AACM and American Experimental Music« (2008) erhielt den American Book Award und den American Culture Award der American Musicological Society. Lewis und Benjamin Piekut sind Mitherausgeber des zweibändigen »Oxford Handbook of Critical Improvisation Studies« (2016). Lewis erhielt die Ehrendoktorwürde der University of Edinburgh, des New College of Florida und der Harvard University. Derzeit arbeitet er als Fellow am Institute for Ideas and Imagination in Paris an dem Projekt »Finding the Sound of Freedom: Artificial Intelligence in Real-Time Musical Creativity«.

Musa Okwonga
Musa Okwonga, geboren 1979 in London, ist ein britisch-ugandischer Schriftsteller, Journalist und Musiker. Okwonga verfasste zahlreiche Essays und Artikel über Kultur, Rassismus, Gender, Musik, Sport, Politik und Technik. Seine Texte erschienen unter anderem in The Economist, The Guardian, The Independent, The New Statesman und The New York Times, aber auch in der Zeit und der taz. Über Fußball hat er zwei Bücher veröffentlicht, außerdem einen Lyrikband. Seit 2014 lebt er in Berlin-Friedrichshain.
Event #1: Music Talk, Listening Session & Opera Screening mit George E. Lewis & Harald Kisiedu, moderiert von Musa Okwonga
15. Februar 2025, 19 Uhr
Begrenzte Plätze verfügbar. Bitte reservieren via: reservation@m-bassy.org
(Die Veranstaltung ist leider ausgebucht)
Die Projektreihe wird durch den Musikstadtfonds der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie von der GVL gefördert.
