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Gruppenausstellung

14.04. – 17.05.2024
»Beyond AI:
Resistance & Coexistence«
mit Minne Atairu,
Nkhensani Mkhari,
Jazmin Morris,
Vanessa Amoah Opoku
& Linda Dounia Rebeiz

Vanessa Amoah Opoku, »Haltung«, 2021, 4k video, loop, 9 : 16 min

Die Gruppenausstellung »Beyond AI: Resistance & Coexistence« bei M.Bassy e.V. präsentiert Kunstwerke von Künstler*innen vom afrikanischen Kontinent und der Diaspora, die KI – Künstliche Intelligenz als Möglichkeit erkennen, historische Narrative und Imaginationen afrikanischer Identitäten selbstbestimmt zu gestalten. Die rasante Entwicklung von KI-Technologien wird unsere Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig verändern und in die Sphäre jedes einzelnen greifen. Dabei untergraben rassistische, diskriminierende und manipulierte Informationen die sozial gerechte Qualität der KI-basierten Systeme, was die Frage nach inklusiven Normen aufwirft. Die künstlerischen Positionen verweisen auf die (digitalen) Verflechtungen unserer Schicksale und das Bedürfnis nach Allianzen in dem Bewusstsein, dass es bei diesen Technologien um unsere Geschichten, unsere Daten und unser Sein geht. In dem ausstellungsbegleitenden Panel gehen wir der Frage nach wie KI, Algorithmen und Bots unsere Sicht auf die Welt formen und wie sich dort koloniale Machtungleichheiten anhaltend manifestieren. Zusammen mit dem Publikum erörtern wir wie KI ein Gefühl von selbstermächtigter Kollektivität für marginalisierte Communities generieren kann und wie mit KI als sozial engagiertes Instrument demokratische Gesellschafts- und Wirtschaftsformen erdacht werden können.

Minne Atairu »Igus IV«, 2022 

Minne Atairu

Minne Atairu (*1992, USA) ist eine interdisziplinäre Künstlerin mit einer forschungsbasierten Praxis, die sich auf die Rückgewinnung verdunkelter Geschichten konzentriert. Durch den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz und additiver Fertigung fügt Atairu visuelle, akustische und textliche Fragmente zu konzeptionellen Arbeiten zusammen, die sich mit Fragen der Repatriierung und Post-Repatriierung auseinandersetzen. Mit einem MA in Museumsstudien von der George Washington University und einem BA in Creative Arts von der University of Maiduguri reflektiert Atairus Arbeit die Komplexität Schwarzer Identität innerhalb von KI-Systemen. Sie hat ausgestellt und performed am The Shed, New York, USA (2023); an der Frieze, London, UK (2023); am The Harvard Art Museums, Boston, USA (2022); MARKK Museum, Hamburg (2021); SOAS Brunei Gallery University of London, UK (2022); Microscope Gallery, New York, USA (2022) und Fleming Museum of Art, Vermont, USA (2021). Sie ist Preisträgerin des Lumen-Preises für Kunst und Technologie 2021 (Global Majority Award).

Nkhensani Mkhari, »Misava«, 2020 

Nkhensani Mkhari

Nkhensani Mkhari (1994, Südafrika) ist eine multidisziplinärer KuratorIn und Künstler*in. Their breit gefächerte Praxis geht von der Philosophie aus, dass „das Medium die Botschaft wählt“ und umfasst Fotografie, Malerei, Performancekunst, Sounddesign und digitale Medien. Their Kunstwerke funktionieren als multimodale, materiell-semiotische Metaphern. Mkharis Praxis ist eine queere Meditation über Vergänglichkeit, ästhetische Soziologie sowie erlösende Zukunftsvisionen und erforscht, was Individualität ist, was Kollektivität ist und was es bedeutet, „Raum“ zu teilen. Mkhairs Interesse an den Überschneidungen von Kunst und Technologie führte 2018 zu der ersten Residency beim Fak'ugesi Digital Innovation Festival. They stellte an internationalen Institutionen in Deutschland, Frankreich und Südafrika aus.

Jazmin Morris, »Braided Networks«, 2024 

Jazmin Morris

Jazmin Morris (*1997, UK) ist eine kreative Computerkünstlerin und Pädagogin mit Sitz in London. In ihrer persönlichen Praxis und Forschung beschäftigt sie sich mit Repräsentation und Inklusion in der Technologie. Sie nutzt freie und Open-Source-Tools, um digitale Erfahrungen zu schaffen, die Themen rund um Geschlecht, Rasse und Macht beleuchten und sich auf die Komplexität der Simulation von Kultur und Identität konzentrieren. Als sozial engagierte Künstlerin arbeitet sie oft mit Gemeinden zusammen, um Workshops anzubieten, die digitales Know-How mit sozialer und geschlechtsspezifischer Stärkung verbinden. Morris hat mit verschiedenen Studios und Institutionen in ganz Europa zusammengearbeitet, darunter Deichtorhallen Hamburg, Den Haag (KABK), Hyphen Labs, A Vibe Called Tech, Tate Modern, NEoN Digital Arts Festival, Institute of Coding, Stemettes und Hervisions.

Vanessa Amoah Opoku, »Nichts als Solide«, 2021, 4k video projection, sound, 16 :25 min.

Vanessa Amoah Opoku

Vanessa Amoah Opoku (*1992) ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die sich mit Geschichte, Technologie und marginalisierten Narrativen in gemischten Realitäten beschäftigt. In ihrer künstlerischen Praxis reflektiert sie darüber, wie Allianzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie die Wahrnehmung unserer Welt, der Realität und aller lebenden Dinge verändern können. Zu ihren bevorzugten Medien gehören 3D-Grafik, Animation, Skulptur, Photogrammetrie, Sound und künstliche Intelligenz. Opoku ist Teil des Künstlerkollektivs PARA. Seit 2021 ist sie die Kunstkuratorin des Balance Club Culture Festivals. Sie studierte Buchkunst und Grafikdesign, Kunst und digitale Medien und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste Wien und der Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem und schloss 2021 ihr Diplomstudium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ab. Sie ist Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Preisträgerin von »gute aussichten - junge deutsche fotografie 2021/2022« und stellte ihre Arbeiten bereits an Institutionen wie Deichtorhallen Hamburg; die Angewandte, Wien, Österreich; Grassi Museum Leipzig; Künstlerhaus Dortmund; Halle 14 Leipzig; (im)Mutable Studio, Los Angeles, USA mit einer Einzelausstellung bei Synnika Frankfurt, Times Museum's Huangbian Station Contemporary Art Research Center (HBS), Guangzhou, China und EIGEN+ART Lab, Berlin aus.

Linda Dounia Rebeiz, »Once Upon a Garden : The Garden at Dawn«, 2022, video

Linda Dounia Rebeiz

Linda Dounia Rebeiz (*1994, Senegal) ist eine Künstlerin und Designerin, die sich mit den philosophischen Implikationen des Technokapitalismus und seiner Rolle bei der Förderung von Systemen der Ungleichheit beschäftigt. Ihre Praxis ist ein aktiver Prozess der Dekolonisierung des Geistes und der Loslösung von Erzählungen der Exklusion und Fragmentierung, die mit ihrer eigenen Identität verbunden sind, indem sie sich alternative Realitäten und Zukünfte imaguniert. Inspiriert wird sie dabei von Science-Fiction, speculative Design, Solarpunk und Degrowth-Philosophien. Ihre Arbeiten entstehen im Grenzbereich zwischen dem Immateriellen und dem Materiellen durch die Kombination analoger und digitaler Medien - Acryl, Tinte, Pastellkreide, Marker, Scanner, Vektor, Video, GANs, generative KI, Code und einer Reihe von Materialien, die nicht für die Kunstproduktion vorgesehen sind. Ihr Werk wurde bereits bei Christie's; Larsen Warner Gallery; Unit London, UK; Art X Lagos, Nigeria; Partcours, Art Basel (Basel, Miami); der Dakar Biennale, Senegal; Artsy NFT Digital Art Fair Asia und Art Dubai, Vereinigte Arabische Emirate ausgestellt. Sie hat zudem Ausstellungen bei Feral File, SuperRare und Foundation kuratiert. Linda Dounia Rebeiz wurde in die TIMEs-Liste der einflussreichsten Menschen in der KI in 2023 aufgenommen.

Musa Okwonga

Musa Okwonga, geboren 1979 in London, ist ein britisch-ugandischer Schriftsteller, Journalist und Musiker. Okwonga verfasste zahlreiche Essays und Artikel über Kultur, Rassismus, Gender, Musik, Sport, Politik und Technik. Seine Texte erschienen unter anderem in The Economist, The Guardian, The Independent, The New Statesman und The New York Times, aber auch in der Zeit und der taz. Über Fußball hat er zwei Bücher veröffentlicht, außerdem einen Lyrikband. Sein Debüt „Es ging immer nur um Liebe“ erschien 2022 im Verlag mairisch. Seit 2014 lebt er in Berlin-Friedrichshain.

ERÖFFNUNG: Samstag, 13.04.2024, 19 Uhr (Die Veranstaltung ist leider ausgebucht)

Panel mit Nkhensani Mkhari, Jazmin Morris, Vanessa Amoah Opoku & Linda Dounia Rebeiz.

Bitte reservieren via: reservation@m-bassy.org

WORKSHOP: Samstag, 13.04.2024, 13.00-15.30 Uhr »Braided Networks« mit Jazmin Morris

Wir laden zu einem Nachmittag mit der Künstlerin und Dozentin Jazmin Morris ein, an dem sie ihr aktuelles Projekt »Braided Networks« mit einem partizipativen Workshop um KI bei M.Bassy erweitert. In der ersten Hälfte des Workshops wird Jazmin einige der Schlüsselthemen und -Konzepte vorstellen, die ihre in der Ausstellung präsentierte Arbeit »Braided Networks« verhandelt. Dabei wird sie ihre künstlerische Forschung über die Beziehung zwischen Haarflechten und Künstlicher Intelligenz vertiefen und allgemeinen Überlegungen zu Computern und Kultur nachgehen. Die Teilnehmer:innen werden ermutigt, ihre Meinungen gemeinsam zu diskutieren und über ihr Verhältnis zu ihren eigenen Daten und zu Technologien nachzudenken. Im Anschluss an die Diskussion wird Jazmin eine web-based creative activity leiten, bei der die Teilnehmer:innen mit Hilfe des open source tools Twine eine persönliche Datenkarte erstellen. Für die Teilnahme an diesem Workshop sind keine Programmierkenntnisse erforderlich, obwohl wir grundlegende HTML- und CSS-Kenntnisse zur Erstellung der Datenkarten verwenden werden. Wenn möglich, bitte einen eignen Laptop oder Tablet zum Workshop mitbringen! Für alle, die kein Gerät mitbringen können, werden wir vor Ort eine kleine Anzahl von Tablets zur Verfügung stellen. Wir freuen uns auf euch! Für Snacks & Getränke ist gesorgt.

Bitte reservieren via: reservation@m-bassy.org

M.Bassy e.V., Schlüterstraße 80, 20146 Hamburg
Öffnungszeiten während der Ausstellung: Do – So, 14 – 18 Uhr
 
Die Ausstellung wird durch die Claussen-Simon-Stiftung, Hamburgische Kulturstiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und von der Behörde für Kultur und Medien, Hamburg gefördert.