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Gruppenausstellung

16.11. – 15.12.2023
»Two Lizzards | Sharing
One Stomach«
co-kuratiert von Modzi Arts, Lusaka / Sambia mit Lawrence Chikwa, Isaac
Kalambata, Mapopa Hussein Manda, Maingaila Muvundika, Agness Buya Yombwe & Lawrence Yombwe

Lawrence Chikwa, »Antitoxic Mask«, 2021/23, Mixed Media, 62 x 20 x 10 cm, Copyright beim Künstler


Das Ausstellungsprojekt »Two Lizzards | Sharing One Stomach« bei M.Bassy in Hamburg, co-kuratiert von Modzi Arts in Lusaka, gibt Einblicke in die lebendige und vielfältige, zeitgenössische Kunstszene Sambias in einer multidisziplinären Gruppenausstellung mit Werken von Lawrence Chikwa, Isaac Kalambata, Mapopa Hussein Manda, Maingaila Muvundika, Agness Buya Yombwe & Lawrence Yombwe.

Die sechs beteiligten KünstlerInnen haben ihre Wurzeln in Sambia und leben und und bewegen sich mit ihren Arbeiten innerhalb sambischer Narrativen. Gemeinsam ist ihren diversen Oeuvres zwischen Malerei, Objektkunst, Videoarbeiten, Installationen und digitaler Kunst, dass sie die Idee des Teilens im Rahmen einer Zukunft in Sambia aufgreifen und über vergangene und gegenwärtige gesellschaftliche und kollektiv verankerte Werte, Mythen und Tabus reflektieren. Lawrence Yombwe und seine Frau Agness Buya Yombwe erforschen indigene Wissenssysteme, insbesondere das der Mbusa der Bemba und der mit ihnen verwandten Stämme im Nordosten Sambias. Mbusa bedeutet „überlieferte Dinge“ und bezieht sich auf Töpferwaren, Skulpturen und Wandmalereien, die bei den Initiations- und Hochzeitszeremonien der Bemba-Mädchen eine zentrale Rolle spielen. Die rätselhaften Landschaftsgemälde von Lawrence Yombwe enthalten verschlüsselte Symbole, die jungen Männern und Frauen als Orientierungssystem für Respekt und Liebe dienen. Agness Buyas künstlerische Praxis und ihr Aktivismus sind ein fortlaufender Untersuchungsprozess von zum Schweigen gebrachten sozio-politischen und ökologischen Narrativen in unterschiedlichen Gesellschaften, der die conditio humana immer wieder hinterfragt. Die gemalten Collagen im Stil von Zeitungsimitaten von Mapopa Hussein Manda positionieren den Künstler als scharfzüngigen sozio-politischen Kommentator. Ähnlich wie Buya Yombwe verwendet er gemalte Texte, die seinen Werken eine weitere mediale Dimension verleihen. Worte spielen auch im Werk von Isaac Kalambata eine Rolle, der offizielle Texte und Dokumente schwärzt, um auf koloniale Hinterlassenschaften und falsche Darstellungen in der sambischen Tagespolitik und Gesetzgebung aufmerksam zu machen. In ähnlicher Weise integriert Lawrence Chikwa oftmals Bibeln oder andere religiöse Bücher in anderen Sprachen in seine Werke, um einen Diskurs über die Souveränität des kulturellen Erbes Sambias anzuregen. Der jüngste Künstler der Gruppe ist Maingaila Muvundika, der mit digitalen Collagen eigener Fotografien experimentiert, um soziale Bräuche im vorkolonialen Sambia zu würdigen, die auf einen kollektiven Nutzen und weniger auf persönliche Interessen abzielen.
 
Für das Ausstellungsprojekt sind M.Bassy und Modzi Arts in einen gemeinsamen Austausch von Ideen und Konzepten getreten und haben darüber hinaus einen Diskurs über institutionelle Kooperationen und die Frage angestoßen, wie der globale Norden und Süden Visionen, Ressourcen und Raum miteinander teilen kann. M.Bassy hat Modzi Arts eingeladen, seinen Space mit den ausgewählten KünstlerInnen zu teilen und dem Gedanken von Two Lizzards | Sharing One Stomach (zu deutsch: zwei Eidechsen, die sich einen Magen teilen) weiter nachzugehen. Die NGO Modzi Arts ist eine Kunstinstitution in Lusaka, die 2016 als ein Raum für künstlerische Produktion, Ausstellungen, Performances und Diskurse sowie gelebtes Miteinander gegründet wurde. Taonga Julia Kaunda-Kaseka, die Direktorin von Modzi Arts, erklärt: "Die COVID-19-Pandemie hat uns an einen Punkt gebracht, an dem wir unsere Herangehensweise an unser gemeinsames Denken und Zusammenleben überdacht haben. Wir hinterfragen zusammen mit den KünstlerInnen Formen des Miteinanders und wie wir mit der Idee des Teilens umgehen. Wie kann man in einer sozial kontrollierten Gesellschaft anderen Raum zur Existenz geben und ihr Sein verstehen, ohne sich selbst dabei zu verlieren? Das Miteinander ist immer auch ein großer Kompromiss. Es geht darum, die Perspektive des anderen zu verstehen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Während des Corona-Sturms brachte Modzi Arts KünstlerInnen in wöchentlichen Koch- und Essensrunden zusammen. Ein Ritual, das bis heute andauert und eine große Verbundenheit um den Kunstraum schafft, der für viele KünstlerInnen eher ein Zuhause ist, wo sie etwas finden, das in ihrem täglichen Leben fehlt. In Sambia spielt Essen eine große Rolle im Umgang miteinander, und wenn wir in unserer Geschichte zurückblicken, dann erzählen uns die Traditionen, dass man niemanden in seinem Haus oder Raum willkommen heißen kann, ohne ihm vorher etwas zu essen oder zu trinken anzubieten."
 
Der sambische Kunsthistoriker Dr. Andrew Mulenga stellt fest, dass die zeitgenössische sambische Kunstszene "der Inbegriff eines gefallenen Samenkorns ist (...), das weitgehend sich selbst überlassen wurde, weil es (...) an Förderstrukturen mangelte, sich aber in seinem eigenen entspannten Tempo zu etwas einzigartig Sambischen entwickelt hat". Heute gibt es in Sambia eine kleine, aber lebendige Kunstszene, die auf künstlerische Selbstermächtigung zielt. In Sambia hat sich ein kultureller Wandel vollzogen, bei dem viele kulturelle AkteurInnen ihre Perspektive nach innen gewendet haben, um ihr kulturelles Erbe, lokale KünstlerInnenkreise und sozial engagierte Kunstansätze wiederzuentdecken. Regierungsunabhängige Kunsträume wie Modzi Arts in Lusaka und das von Agness Buya Yombwe und ihrem Ehemann Lawrence Yombwe gegründete, von KünstlerInnen geführte Studio Wayi Wayi in Livingstone legen einen großen Schwerpunkt auf die lokale Gemeinschaft, ökologische Nachhaltigkeit und kollektives Empowerment, indem sie Räume für kulturelle Beiträge zur Stärkung des Selbstverständnisses der sambischen Kunstgemeinschaft fördern. Taonga Julia Kaunda-Kaseka: "Art Spaces wie Modzi Arts und Wayi Wayi sind Räume der Verbindung and Vermittlung. Gemeinschaft zu schaffen, ist ihr Kernanliegen. Wir haben ein besonderes Bewusstsein für bestimmte Rituale des Miteinander und nutzen diese als Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem kollektiven Geist. Wir dekonstruieren Modelle des Teilens und versuchen, in der Historie Narrative auszumachen, die Formen des Zusammenseins diskutieren. Der Titel dieser Gruppenausstellung »Two Lizzards | Sharing One Stomach« ist sinnbildliche für unsere kuratorische Vorstellung davon, was Teilen – auch mit der Vergangenheit – für diese unterschiedlichen KünstlerInnen bedeutet."

Agness Buya Yombwe, »Paddle Mixing When Wee-Weeing« , 2019, Acryl und Stickerei auf Leinwand, 60 x 90 cm, Copyright bei der Künstlerin

TEILNEHMENDE KÜNSTLER*INNEN

Lawrence Chikwa

Lawrence Chikwa (*1973 in Chingola, Sambia) ist ein Konzeptkünstler, der in den Bereichen Malerei, Installation und Bildhauerei arbeitet und dabei häufig diverse und gefundene Materialien kombiniert, Grenzen überschreitet und seine Kunstwerke rätselhaftes Leben einhaucht. Er studierte an der Ecole d'Art d Valais in Sierre, Schweiz, wo er 2006 mit einem MA Fine Art abschloss. Im Jahr 2014 nahm er an der Gruppenausstellung The Devine Comedy. Heaven, Hell, Purgatory Revisited by Contemporary African Artists u.a. am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, kuratiert von Simon Njami, teil. 2016 war er der erste Künstler, den Modzi Arts nach der Gründung ausstellte. Er engagiert sich ausßerdem bei Bonsecreative Art Expressions und arbeitet als unabhängiger Kunstdozent für das Bildungsprogramm Inter Art Studios zur Förderung junger Chongwe KünstlerInnen. Seine Werke befinden sich in zahlreichen Sammlungen wie dem Königlichen Zentralafrikanischen Museum in Tervuren, Belgien, dem Smithsonian Museum of African Art in Washington, USA, und dem Museum für Ethnographie in Genf, Schweiz.

Isaac Kalambata

Isaac Kalambata (*1983 in Lusaka, Sambia) ist ein multidisziplinärer, autodidaktischer Künstler, der in seiner Arbeit untersucht, wie offizielle Narrative und Archive unvollständig oder irreführend sein können und wie diese Lücken und das Schweigen darüber Machtungleichgewichte aufrechterhalten können. Er versucht in seinem Werk, vorherrschende Erzählungen zu hinterfragen und alternative Geschichten und Perspektiven aufzudecken. Dafür nutzt er kritische Fabulationen, in denen er Elemente der Realität und der Fiktion vermischt, um neue Narrative zu erschaffen, wobei er eine Reihe von Medien wie Malerei und Installation kombiniert. Seine Arbeit konzentriert sich auch auf Mythen und Mythenbildung mit besonderem Interesse an Fabelwesen und Legenden, die seit langem Teil der mündlichen Traditionen und der Folklore Sambias sind. Mit seinen Arbeiten versucht er, das Wesen und die Bedeutung dieser Mythen zu erfassen und die Beziehungen zwischen den Menschen, der übernatürlichen Welt und dem indigenen Wissen zu erforschen. Seine Werke wurden u.a. 2018 im National Museum Lusaka und 2019 im Choma Museum ausgestellt. Im Jahr 2021 hatte er eine Research Residenz bei Modzi Arts. Zudem wurde er vom National Arts Council Ngoma für sein Werk ausgezeichnet.
 

Isaac Kalambata, fotografiert von The Odd Fray

Mapopa Hussein Manda

Mapopa Hussein Manda (*1982 in Lusaka, Sambia) ist ein semi-abstrakter Maler, der in Lusaka lebt und arbeitet und dessen Arbeiten sich hauptsächlich auf sozio-politische Kommentare konzentrieren. Er beschreibt seine Bildsprache als eine Art Zeitungsimitation, die Themen aus dem aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Geschehen mit der politischen Agenda verknüpft. Der Künstler experimentiert mit seiner Rolle als zeitgenössischer sambischer Künstler und scheut sich nicht davor, für seine Positionen kritisiert und zensiert zu werden. Er ist Autodidakt, hat aber vier Jahre lang bei dem bekannten sambischen Künstler Stary Mwaba in der Lehre gearbeitet. Er ist auch Mitglied der Extinction Rebellion, einer globalen Umweltbewegung, die Regierungen mit gewaltfreien Mitteln dazu zwingt, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Im Jahr 2020 gründete er Artfarm bei Modzi Arts, um die handwerkliche Seite des künstlerischen Schaffens weiter zu erforschen und einen kollektiven, nachhaltigen Lebensstil zu propagieren, der einen wissenschaftlich-organischen, experimentellen und kreativen Ansatz für Kunst und Ökologie bietet.

Mapopa Hussein Manda, fotografiert von The Odd Fray

Maingaila Muvundika

Maingaila Muvundika (*1999 in Chingola, Sambia) ist ein bildender Künstler und Fotograf, der in seinen Arbeiten erforscht, wie verschiedene demografische Elemente einer Gemeinschaft miteinander interagieren und wie die Menschen sich als Teil einer größeren Gemeinschaft zurechtfinden. Muvundikas fotografische Porträts basieren auf persönlichen Bezügen und Beobachtungen, wobei er häufig inszenierte Szenen und Kostüme einsetzt. Die Fotoarbeiten, die der Künstler mit seinem Handy anfertigt, befassen sich mit Aspekten von Individualität, Mode, Schönheitsnormen, Spiritualität und Zugehörigkeit und fragen danach, wie Identität und Selbstwertgefühl geformt werden. Muvundika ist auch für Modzi Arts tätig.

Maingaila Muvundika, fotografiert von The Odd Fray

Agness Buya Yombwe

Agness Buya Yombwe (geb. 1966 in Mazabuka, Sambia) ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Grafikerin, Pädagogin, Autorin und soziale Aktivistin, die mit ihrem Werk das Schweigen über verschiedene soziopolitische und ökologische Aspekte in der Gesellschaft herausfordert. Sie hat am Evelyn Hone College in Lusaka Kunst studiert und ein Kunstlehrer-Diplom erworben und ist die Gründerin und Co-Direktorin des Wayi Wayi Art Studio & Gallery in Livingstone. Im Jahr 2020 initiierte sie das Wayi Wayi Creatives Village im Distrikt Livingstone, das Residenz- und Ausbildungsprogramme anbietet und gleichzeitig eine ökologisch nachhaltige Entwicklung durch umweltfreundlichen Tourismus unterstützt. Sie hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter einen für herausragende Leistungen in der bildenden Kunst, der ihr im März 2023 vom African Women and Film Festival verliehen wurde. Agness Buya Yombwe hat an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen, darunter: Parliament, eine Einzelausstellung und Buchvorstellung in der Lechwe Trust Gallery in Lusaka im Jahr 2023; eine Gruppenausstellung im Hauptsitz der Weltbank in Washington DC, USA im Jahr 2022/23; Building an Art Bridge between Italy and Zambia im Lusaka National Museum im Jahr 2022; NI MZILO / It Is Taboo, eine Einzelausstellung und Buchvorstellung in der National Gallery in Livingstone, kuratiert von Taonga Julia Kaunda-Kaseka im Jahr 2019; Dialogue in der Kunstabanken in Hedmark, Norwegen, 2016; Dialogue, eine Einzelausstellung und Buchvorstellung in der 37d Gallery, Lusaka, 2015; Social Issues im Livingstone Museum, 2012; in der Frame Gallery in Gaborone, Botswana, 2005 als führende Künstlerin Botswanas; Art for the Heart im Africa Centre in London, UK, 1997 und im Edvard Munch Atelier in Oslo, Norwegen, 1995. Außerdem hat sie 1995 im Edvard Munch Atelier in Oslo, Norwegen, und 2002 im McColl Centre for Visual Arts in North Carolina, USA, renommierte Atelieraufenthalte absolviert. Bislang hat Agness Buya Yombwe drei Publikationen veröffentlicht: Parilament (2023), Kudumbisiana (Dialog) (2015) und Ni Mzilo (It Is Taboo) (2019). Neben ihrem Ehemann war sie Mentorin für die Afro Ndi Luso Forschungsresidenz bei Modzi Arts. Ihre Werke, darunter Gemälde, Drucke und Skulpturen, befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen in Sambia und im Ausland.

wayiwayiarts.com

Lawrence Yombwe

Lawrence Yombwe (geb. 1956 in Kalulushi, Sambia) gilt als ein Meister der sambischen Malerei. Wie seine Frau Agness Buya Yombwe, mit der er 2007 das Wayi Wayi Art Studio & Gallery in Livingstone gründete, ist auch er ein Kunstpädagoge und Mentor, der die jüngere Kunstszene in Sambia maßgeblich beeinflusst hat. Er studierte am Croydon College in der UK und besuchte später das Evelyn Hone College in Lusaka, wo er 1990 ein Kunstlehrerdiplom erwarb. Zudem besuchte einen Kunstverwaltungskurs in den USA, bevor er das Dokumentationszentrum in der Henry Tayali Gallery in Lusaka aufbaute, wo er auch als Vizepräsident der VAC fungierte. Im Jahr 2014 wurde er vom National Arts Council of Zambia eingeladen, die erste Gruppenausstellung in der National Art Gallery in Livingstone zu kuratieren. Er hat mehrere Preise gewonnen, darunter den sambischen Ngoma Award, und hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Workshops teilgenommen. Die meisten seiner Werke drehen sich um die Mbusa-Symbolik des Bemba-Stammes in der Nordprovinz, die er in einen idiosynkratisch-mystischem Stil einfließen lässt. Unter dieser kryptischen Symbolik spricht er auch Themen an, die in der Gesellschaft gemieden werden, wie Polygamie und Homosexualität - Letztere ist nach sambischem Recht illegal.

Agness Buya Yombwe & Lawrence Yombwe, fotografiert von Klaus Hartmann

CO-KURATION

Taonga Julia Kaunda-Kaseka (geb. 1983) wuchs im South Luangwa National Park in Sambia auf, dem früheren Mfuwe National Park, umgeben von Natur und Wildnis. Taonga ist die Gründerin, Direktorin und Kuratorin von Modzi Arts. Sie widmet sich nicht nur der Musik und der bildenden Kunst, sondern überdenkt auch die Art und Weise, wie wir "Kunst" im afrikanischen Kontext betrachten und wie Museen, Artefakte, moderne Kunst und zeitgenössische KünstlerInnen weiterhin mit afrikanischen Methoden, Mythen und Geschichten experimentieren. Ihr Schwerpunkt als Kuratorin liegt innerhalb des afrikanischen Kontinents auf verschiedenen Plattformen wie FNB Art Joburg, wo sie mit der Modzi Arts Gallery mit Ideen verschiedener sambischer KünstlerInnen experimentiert. Sie hat hierfür u.a. mit Agness Buya Yombwe, Nomes Dee, Banji Chona, Mapopa Hussein Manda von 2019 bis 2023, Turn2 Labs Dakar mit KENU – LAB'Oratoire des Imaginaires und der Kulturstiftung des Bundes zusammengearbeitet. Sie ist Co-Kuratorin der Ausstellung And Counting, die 2019 in der Johannesburg Art Gallery realisiert wurde. Die Ausstellung thematisierte institutionellen Archive und Sammlungen und zeigte Werke von Aaron Samuel Mulenga (Sambia), Daut Makala (Sambia), David Koloane (SA), Ernest Cole (SA), Gladys Kalichini (Sambia), Henry Tayali (Sambia), Nicholas Hlobo (SA), Nyaniso Dzedze (Sambia), Ranjith Kally (Sambia), Sam Nhlengethwa (Sambia), Stary Mwaba (Sambia), Turiya Magadlela (Sambia), Wesley Hlongwane (Sambia). Sie co-kuratierte Ulemu, ein Sonderprojekt über die Annäherung an Afrikanische Ahnenkunde im Rahmen der Kongo-Biennale 2022 und der Afro Ndi Luso-Forschung mit Werken von Aaron Samuel Mulenga (Sambia) und Joseph Kasau (DR Kongo). Sie arbeitet an dem Aufbau einer Partnerschaft mit dem House of Chiefs in Sambia, um junge traditionelle KünstlerInnen mit dem zeitgenössischen Kunstdiskurs zu verbinden sowie an der Restaurierung des Musikarchivs von Zamrock mit der Band W. I.T.C.H | We Intend to Cause Havoc & Rikki Llilonga und dem Creative South Network.

Julia Taonga Kaseka, fotografiert von The Odd Fray

MODZI ARTS

Modzi Arts ist eine regierungsunabhängige Kunstinstitution mit Sitz in Lusaka, Sambia. "Modzi" bedeutet "eins" im Njanya-Dialekt. Die Institution wurde 2016 von Julia Taonga Kaseka mit der Vision gegründet, einen Raum für kreativen Austausch, Experimentieren und soziales Engagement und eine weitere Plattform für den Kunstsektor in Sambia zu schaffen. Modzi Arts zielt darauf ab, die multidisziplinäre zeitgenössische Kunst- und Kulturszene in Sambia zu fördern und im Land und in der Gesellschaft sichtbarer zu machen, indem Zugang zu einem offenen Raum mit einem Angebot an verschiedene Aktivitäten in Bereich Kunst, Musik, Diskurs und sozialem Engagement geschaffen wird. Die Institution setzt sich für die Stärkung und Steigerung der Qualität künstlerischer Inhalte ein, indem sie Ressourcen wie Arbeitsräume, Networking, Präsentation, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Kulturförderung für sambische Künstler bereitstellt. Im Fokus steht vor allem die Verbesserung der Lebensbedingungen von marginalisierten Gruppen, insbesondere von Frauen und Jugendlichen, durch die Förderung ihrer künstlerischen Entwicklung. Das Hauptziel ist, Möglichkeiten für kulturellen Ausdruck zu schaffen, um das Selbstverständnis der sambischen Kunstgemeinschaft zu stärken. So gibt es den Ausstellungsraum Modzi Arts Gallery, das Modzi Artist Residency-Program, das internationalen Kulturschaffenden die Möglichkeit gibt, in Sambia zu arbeiten, und eine Location mit Ausstattung für Performances und Konzerte. Ein momentaner Schwerpunkt ist das Projekt Zamrock Museum, das die Rockszene Sambias aus den 1960er Jahren als großes globales Musikphänomen des 20. Jahrhunderts untersucht.

modziarts.com

Modzi Arts, fotografiert von The Odd Fray

Eröffnung mit Emanuel "Jagari" Chanda, Mitbegründer und Leadsänger der legendären Zamrock-Band W.I.T.C.H. (ein Akronym für "We Intend To Cause Havoc") im Gespräch mit Lubi Barre, Autorin und Kuratorin.

Mittwoch 15.11.2023, 20 Uhr – Die Veranstaltung ist leider ausgebucht.

Bitte reservieren: reservation@m-bassy.org
M.Bassy e.V., Schlüterstraße 80, 20146 Hamburg
Öffnungszeiten während der Ausstellung: Do – So, 14 – 18 Uhr

W.I.T.C.H. ist eine Zamrock-Band, die in den 1970er Jahren gegründet wurde und weithin als die beliebteste sambische Band dieser Ära gilt. Sie werden am 16.11.2023 um 21 Uhr im KNUST in Hamburg auftreten. Don‘t miss it!

Unser besonderer Dank gilt Klaus Hartmann, der das Projekt initiierte und uns in der Realisierung aktiv unterstütze sowie Julia Taonga Kaseka, der Co-Kuratorin der Ausstellung und Direktorin von Modzi Arts, Lusaka und ebenso Agness Buya Yombwe, der Mitgründerin von Wayi Wayi Art Studio & Gallery, Livingstone. Die Ausstellung wird durch die Liebelt-Stiftung, Hamburg sowie durch die Behörde für Kultur und Medien, Hamburg gefördert.