Begleitend zum Ausstellungsprojekt »Unity in Diversity: Pan-African Art Practices of Collective Care« veranstaltet M.Bassy ein dreitägiges Thinking Lab mit dem Künstler, Filmemacher, Musiker und Dozenten Larry Achiampong, der Schauspielerin und Filmemacherin Aïssa Maïga, dem multidisziplinären Künstler Teemour Diop Mambéty sowie der Schriftstellerin, Archivarin und Aktivistin Attillah Springer.
 
Das Thinking Lab bietet eine Plattform für Expert:innen und Kulturschaffende aus verschiedenen Disziplinen, um sich über den Panafrikanismus, seine Geschichte, aktuelle Relevanz und zukünftige Perspektiven auszutauschen, zu vernetzen und gemeinsame Handlungsschritte für die Zukunft zu entwickeln. Das Thinking Lab ist entlang der Achse »Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft« strukturiert, um eine kohärente und vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Panafrikanismus zu ermöglichen. Dabei stehen Fragen im Mittelpunkt wie: Was sind die historischen und kulturellen Grundlagen des Panafrikanismus? Wie zeigt sich der Panafrikanismus heute in sozialen Bewegungen, politischem Aktivismus und wirtschaftlicher Zusammenarbeit? Wie greifen zeitgenössische Künstler:innen und Aktivist*innen panafrikanische Konzepte auf, um aktuelle Themen wie Rassismus, Identität und Klimagerechtigkeit zu verhandeln? Wie kann der Panafrikanismus so gestaltet werden, dass er generationenübergreifend und inklusiv wirkt – insbesondere junge Menschen und marginalisierte Gruppen stärker einbezieht?
 
Den Abschluss bildet am 8. November eine öffentliche Panel Konferenz, in der die zentralen Botschaften, Forderungen und Visionen des Panafrikanismus gemeinsam mit dem Publikum diskutiert werden. Ziel ist es, Strategien für eine solidarische Zukunft in einer globalisierten Welt zu formulieren. Können wir gemeinsam ein »Panafrikanisches Manifest« formulieren?
 
TEILNEHMENDE KÜNSTLER:INNEN & SPEAKER:INNEN:

AÏSSA MAÏGA
Aïssa Maïga (geb. 1975 in Dakar, Senegal; lebt und arbeitet in Dakar und Paris, Frankreich) ist eine französische Schauspielerin und Filmemacherin senegalesisch-malischer Herkunft. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Michael Haneke, Abderrahmane Sissako und Michel Gondry zusammen und erlangte internationale Bekanntheit durch ihre Rollen in Taken Down (Irland, 2018), The Boy Who Harnessed the Wind (Großbritannien, 2019) und in der US-amerikanischen Serie King Shaka (USA, 2022). Für ihre Rolle in Bamako (2006) wurde sie für den César als „Beste Nachwuchsschauspielerin“ nominiert und erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter den Globe de Cristal Award als „Beste Schauspielerin“. Mit dem von ihr initiierten Kollektiv-Buch Black is Not My Job (2018) veröffentlichte sie ein Manifest gegen Rassismus und Sexismus im Film. Als Regisseurin zeichnete sie verantwortlich für den Dokumentarfilm Above Water (2021) und war Co-Regisseurin von Regard Noir (2021). Darüber hinaus gründete sie die Mohamed Maïga Association, die sich der Förderung investigativer afrikanischer Journalismus-Projekte widmet. Im Jahr 2026 wird Aïssa Maïga in mehreren neuen Produktionen zu sehen sein, darunter ein Fernsehfilm unter der Regie von Corinne Masiero, der Science-Fiction-Spielfilm Just After Dawn von Olivier Boillot sowie Killing of a Nation des mexikanischen Filmemachers Carlos Bolado.

ATTILLAH SPRINGER
 
Attillah Springer (geb. 1986 in Port of Spain, Trinidad & Tobago; lebt in Port of Spain) ist eine auf Trinidad & Tobago geborene Schriftstellerin, Creative Strategist und Community-Organisatorin, die an der Schnittstelle von Kultur, Erinnerung und kulturellem Erbe arbeitet. Durch ihre Arbeit mit der Idakeda Group – einem Kollektiv von Frauen aus ihrer Familie – entwickelt sie Programme, die Kultur und Community-Arbeit in den Mittelpunkt stellen und sich als Teil der Bewegung für reparative Gerechtigkeit verstehen. Sie ist tief im Trinidad Carnival engagiert und konzentriert sich dabei auf Ritual, Erinnerung und Performance als Werkzeuge der Bildung und Selbstermächtigung – insbesondere für Frauen aller Altersgruppen und junge Schwarze Männer. Als Schriftstellerin arbeitet sie mit bildenden Künstlerinnen und Performance-Künstlerinnen zusammen und ist zudem eine Archiv-Aktivistin, die sich dafür interessiert, archivisches Material kuratorisch zu erschließen, um daraus Impulse für zeitgenössischen sozialen Wandel zu entwickeln. Darüber hinaus verfügt sie über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Medien und hat für Radio, Fernsehen, Print- und Digitalplattformen produziert – stets mit dem Fokus für marginalisierte Stimmen – von Frauen über indigene Gemeinschaften bis hin zu marginalisierten spirituellen Gruppen.
 

TEEMOUR DIOP MAMBETY
Teemour Diop Mambety ist ein senegalesischer multidisziplinärer Künstler, dessen Arbeit eine Brücke zwischen audiovisueller Kunst, Musik, Design, Literatur und der Gestaltung kultureller Veranstaltungen schlägt. Seine Werke untersuchen das Zusammenspiel zwischen künstlerischen Formen und zeitgenössischen afrikanischen Vorstellungswelten und schaffen eine Kontinuität zwischen populärem Ausdruck und ästhetischer Forschung, zwischen individueller Schöpfung und kollektiver Dynamik.
Für Teemour bilden diese unterschiedlichen Bereiche eine einzige Erzählung – eine fragmentierte, aber dennoch kohärente Geschichte, in der jedes Medium das Denken eines anderen erweitert. Sein Ansatz, der sowohl konzeptionell als auch instinktiv ist, wird von einer ungezähmten Aufrichtigkeit und einem kompromisslosen Glauben an künstlerische und redaktionelle Freiheit geleitet, der thematische, ästhetische und produktionstechnische Entscheidungen gleichermaßen umfasst. Als vielseitiger Künstler engagiert er sich in Kooperationen, die die Grenzen zwischen den Disziplinen verwischen. Neben seiner künstlerischen Praxis verfügt er über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Markenstrategie, visuelle Identität und kulturelle Kommunikation und hat während wichtiger technologischer Übergangsphasen mit Fernsehsendern zusammengearbeitet.
Teemour lebt in Paris und Dakar und entwickelt ein Werk, das auf dem Austausch von Ideen, Formen und Energien basiert – ein Spiegelbild seines Engagements für eine zeitgenössische und panafrikanische Vision des Schaffens und seiner politischen Haltung.

LARRY ACHIAMPONG
Die künstlerischen Projekte des britisch-ghanaischen Künstlers, Filmemachers, Musikers und Dozenten Larry Achiampong setzen sich über Film, Fotografie, akustische und visuelle Archivierung, Performance, Objektkunst, Sound und Game Design mit Konzepten von Klasse, Geschlecht und Identität in transkulturellen und digitalen Kontexten auseinander. In seinen Arbeiten überschneiden sich Populärkultur mit Spuren der Kolonialhistorie – Achiampong durchforstet die Geschichte und Jetztzeit nach anhaltenden Ungleichheiten in der Gesellschaft. Der Künstler hat zahlreiche international Projekte realisiert, u.a. 2022 Aufträge für Art on the Underground, London und 2021 der The Liverpool Biennial, UK. Er war als Dozent u.a. 2020 an der Slade School of Fine Art, London und 2016 an der University of Central Lancashire, UK tätig. Zu den Venues seiner Einzelausstellungen zählen u.a. 2022 Turner Contemporary, London; 2021 Phi Foundation for Contemporary Art, Montreal, Kanada und 2019 019, Gent, Belgien. 2021 war er für den Jarman Award nominiert und 2023 stand er auf der Liste des British Academy Film Awards.
8.11.2025, 19 Uhr: »Pan-Africanism: Past – Present – Future« Panel Konferenz mit Larry Achiampong, Aïssa Maïga, Teemour Diop Mambéty & Attillah Springer
 
Bitte reservieren: reservation@m-bassy.org
 
Wir danken der Claussen-Simon-Stiftung, dem ifa - Institut für Auslandsbeziehungen, der Liebelt Stiftung, der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS für ihre Förderung und Unterstützung des Projektes. Unser Dank geht ebenso an die Galerie Selebe Yoon, Dakar, das Studio Larry Achiampong, London, LUX, London, Twenty Nine Studio & Production, Brüssel sowie an The Otolith Collective für die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Realisierung des Projektes.

		
		
		
	