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Ausstellung

30.3. – 21.6.2025
»Beat the Silence: Sonic Chronicles«  mit Arthur Jafa, Christelle Oyiri, JulianKnxx, Theaster Gates & Elom 20ce

Arthur Jafa, »Love Is The Message, The Message Is Death«, 2016, Video, Film Still © Courtesy des Künstlers & Gladstone Gallery

M.Bassy e.V. konzipiert für das Jahr 2025 das Ausstellungsprojekt »Beat The Silence – Sonic Chronicles«, das großformatigen Video-& Soundinstallationen von Arthur Jafa (USA), Christelle Oyiri (Frankreich), Julianknxx (Sierra Leone/UK), Theaster Gates (USA) & Elom 20ce (Togo) präsentiert.

Gemeinsam ist ihrem künstlerischen Schaffen, dass Musik eine zentrale Rolle einnimmt und als eine Kraft verstanden wird, die Resonanz zwischen dem Selbst und der Umwelt erzeugt und dadurch die Welt verändern und Menschen zusammenbringen kann. Die 3-monatige Gruppenausstellung möchte die tiefe Verbindung von Schwarzer visueller Kunst mit Musik auf ästhetischer, sinnlicher und soziopolitischer Ebene erforschen und dabei folgenden Fragen nachgehen: Welche historische und gegenwärtige Rolle spielt Musik als künstlerisches Medium für die Infragestellung einer hegemonialen und eurozentrischen Weltsicht und für die Förderung eines inklusiven und sozial engagierten kritischen Denkens? Welche Bedeutung trägt Musik für marginalisierte Communities als ein Instrument der Verbindung und des Widerstands? Welche transformative Kraft birgt Musik als Mittel alternative und gemeinsame Zukunftsvisionen zu imaginieren?

Theaster Gates, »Dance of Malaga«, 2019, Video, Film Still © Courtesy: Theaster Gates Studio & GRAY Chicago, New York
JulianKnxx, »Temple Run«, 2022-2024, Video, Film Still © Courtesy: JulianKnxx Studio

»Im Verlauf der jüngsten Geschichte ist Musik für Schwarze Menschen eine der ersten Quellen, durch die wir lernen, kritisch zu denken. Durch Musik erfahren wir, dass das Bildungssystem uns nicht das Wissen des Widerstands liefert, das wir zum Überleben benötigen.« – Minna Salami »Sinnliche Wesen. Eine schwarze feministische Perspektive für alle«, 2021

Die Ausstellung wird von einer Artist Residency von Elom 20ce aus Togo begleitet sowie einer Workshop-Serie #1 –4, die dem jungen Publikum einen multiperspektiven Zugang zu Musik als künstlerische Praxis und als Werkzeug der Selbstermächtigung und kollektiven Erfahrung. Geleitet werden diese partizipativen Veranstaltungsformate von namhaften Hamburger & Berliner Kulturakteur*innen. (Termine und Anmeldewege werden in Kürze bekannt gegeben!)

Elom 20ce –Elom Kossi Winceslas, »Umoja Ni Nguvu«, 2020, Video, Film Still © Courtesy des Künstlers

 

Christelle Oyiri, Collective Amnesia: In memory of Logobi, 2018-22. Film Still © Courtesy der Künstlerin

Arthur Jafa

 Arthur Jafa (geb. 1960, Tupelo, Mississippi, lebt in Los Angeles, USA) ist ein Künstler und Filmemacher. Bereits in jungen Jahren sammelte Jafa Bilder verschiedener Gesellschaftskontexte, Zeitperioden und historischer Zusammenhänge und stellte sie zu einer gemeinsamen Geschichte in Alben zusammen. Noch heute bedient er sich diesem Vorgehen mit zeitgenössischen technischen und digitalen Werkzeugen. Einflüsse auf sein Werk nahmen sowohl die Filmgeschichte und das Science-Fiction-Genre als auch Musik wie die des afroamerikanischen Jazzmusikers Miles Davis. Er arbeitet zunächst als Musikvideokünstler mit Musiker*innen wie Jay-Z oder Solange zusammen, bevor er international als bildender Künstler bekannt wurde. Jafa wuchs in einer Zeit, in der die Rassentrennung in den USA noch sehr ausgeprägt war und so konfrontiert sein Werk auch immer Ungerechtigkeiten, rassistischen Weltanschauungen und die Lebenswirklichkeiten unterdrückter Identitäten. Die afroamerikanische Tradition und Kultur sind in seiner künstlerischen Sprache tief verwurzelt. Seine Werke werden in namhaften internationalen Kultureinrichtungen ausgestellt.

Arthur Jafa

Christelle Oyiri

Christelle Oyiri (geb. 1992 in Paris, lebt in Paris, Frankreich) ist DJane, Produzentin elektronischer Musik, Filmemacherin und bildende Künstlerin mit Wurzeln in Martinique, Guadalupe und an der Elfenbeinküste. Ihr multidisziplinären und heterogenen Schaffen, das zwischen Installationen, Skulpturen und Videoarbeiten, Performances und DJing unter dem Künstlernamen Crystallmess oszilliert, erforscht orale und auditive Traditionen des Storytellings, die Formen der Kreolisierung und Hybridität unterliegen. Oyiris Arbeiten berühren Fragen im Zusammenhang mit dem kollektiven Gedächtnis oder gemeinschaftlicher Mythologien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf den Tönen, Texturen und der visuellen Umgangssprache von Musik und Populärkulturen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der afrikanischen Diaspora. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Centre Pompidou, Paris; Haus der Kunst, München; Musée Espace Arlaud, Lausanne; auf der Ars Electronica, Österreich und HeK, Basel gezeigt. 2023 war sie Artist in Residence in der Villa Albertine in New York, USA.

Christelle Oyiri, photographed by Chris Lensz

 

JulianKnxx

Julian Knox (geb. 1987 in Freetown, Sierra Leone, lebt in London, UK) ist Dichter, Künstler und Filmemacher. Die Vielstimmigkeit von Julianknxxs Arbeit ist bezeichnend für seine weitreichende künstlerische Praxis, die ihre Wurzeln in der Poesie hat, sich aber auch auf Performance, Film, Musik und Skulptur erstreckt. Julianknxx schöpft aus seinen persönlichen Erfahrungen, um die Perspektive auf die Geschichte und Kultur Afrikas und seiner Diaspora zu erweitern. Inspiriert von mündlichen Überlieferungen und mit einem unverwechselbaren ästhetischen Ansatz, laden seine Filme dazu ein, darüber nachzudenken, wie wir sowohl lokale als auch globale Erzählungen konstruieren, um gleichzeitig darüber zu reflektieren, wie es sich anfühlt, in Grenzbereichen zu existieren. Seine Arbeiten wurden international in Galerien und Museen gezeigt. Seine erste institutionelle Einzelausstellung »Chorus In Rememory of Flight« im Barbican, London, UK (2023) wurde vom Evening Standard als „transzendent und ergreifend“ bezeichnet. Zu den jüngsten Gruppenausstellungen gehören »A World in Common« in der Tate Modern, London, UK (2023); »Rites of Passage« bei Gagosian, London, UK (2023) und »To Be Held« in der Carl Freedman Gallery, Margate, UK (2023). Zu seinen Performances zählen »Chorus in Flight« in der St. James's Church, London, UK (2023); »Sonic Performance« bei der Art Basel Conversations, Basel, Schweiz (2023); und eine in der Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon, Portugal (2023).

JulianKnxx, photographed by James Anastasi

Theaster Gates

Theaster Gates (geb. 1973 in Chicago, lebt in Chicago, USA) künstlerische Praxis reicht von urbanen Interventionen über Performance bis hin zu Töpferei. Er ist zudem Sänger der Black Monks of Mississippi und wurde zum ersten „distinguished visiting artist“ und Direktor für künstlerische Initiativen am Lunder Institute for American Art ernannt, das zum Colby College Museum of Art, USA gehört. Bekannt wurde der gelernte Stadtplaner mit Dorchester Projects, einem Quartieraufwertungsprojekt in der verarmten South Side Chicagos, USA, das er selbst als „real estate art“ beschrieben hat. Stets zielt er in seiner Arbeit darauf, die Bereiche Kunst und Gesellschaft miteinander zu verbinden und durch die Gründung von kulturellen Gemeinschaften soziale, politische und räumliche Veränderungen einzuleiten. Seit seinem Auftritt bei der Art Basel in 2013, als er 100 aus den Toiletten einer abrissgefährdeten Bank entnommene Marmorplatten mit der Inschrift »In Art We Trust« zu Bankanleihen veredelte und damit die Renovierung des Kulturzentrums Stony Island Arts Bank, Chicago, USA finanzierte, gehört Gates zu den wichtigsten Stimmen in der zeitgenössischen Kunst. Er ist in internationalen Sammlungen vertreten und sein Werk wurde weltweit in bedeutenden Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert.

Portrait of Theaster Gates, photographed by Lyndon French

 

Elom 20ce

Elom Kossi Winceslas (geb. 1982 in Lomé, lebt in Lomé, Togo) alias Elom 20ce ist Denker, panafrikanischer Aktivist, Dichter, Rapper, Performer, Designer und Filmemacher. Er ist zudem der Kopf hinter der Bekleidungsmarke Asrafobawu, dem Label Asrafo Records und dem Konzept Arctivism. 2012 veröffentlichte er sein erstes Album »Analgézik«. 2020 kam »Amewuga« heraus, das zu den zehn besten Alben Afrikas gezählt wird. Sein Oeuvre, das sich an der Schnittstelle von Musik, Kunst, Lyrik und Performance bewegt, umfasst zudem zahlreiche filmische Arbeiten. In seinem multidisziplinären Werk nutzt Elom 20ce Musik, um über die Stimulation der Sinne eine Verbindung zwischen dem Politischen und Spirituellen zu erzeugen. Geboren in Togo, ehemalige deutsche, dann französische Kolonie, ist der Künstler heute oftmals in Paris aktiv, und wirft einen kompromisslosen Blick auf sein Verhältnis zu Frankreich. Elom 20ce wird für das Ausstellungsprojekt Artist-in-Residence bei M.Bassy sein.

Elom 20ce

ERÖFFNUNG:

29.3.2024, 19 Uhr, mit live-Performance von Elom 20ce & Alexis Hountondji

Artist Talk moderated by Musa Okwonga

(Die Veranstaltung ist leider ausgebucht)

Bitte reservieren: reservation@m-bassy.org

M.Bassy e.V., Schlüterstraße 80, 20146 Hamburg
Öffnungszeiten während der Ausstellung: Do – So, 14 – 18 Uhr

BEGLEITENDE WORKSHOP-SERIE:

12.4.: WS #1 »Poetry & Writing« with Lubi Barre
10.5.: WS #2 »Vocal Guidance« with FAYIM
24.5.: WS #3 »DJing« with Helina
14.6.: WS #4 »Hip Hop Dance« with Lulia Ghirmay

Wir danken der Stiftung Kunstfonds und Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien für die großzügige Unterstützung des Ausstellungsprojektes sowie der Rudolf Augstein Stiftung und der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg für ihre Förderung. Unser Dank geht ebenso an die Gladstone Gallery, Los Angeles; GRAY, New York; an das Studioknxx und den Hamburger Musik- und den Projektmanager Axel Zielke für die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Realisierung des Projekts.