Moments of the Past: Fesman 66 & Festac 77
Der aktuelle Fokus auf die Herkunft und Evolution von Afrikanischem und Afrikanisch-inspiriertem Design, Mode, Musik und Kunst lässt die Diskussionen über die Vergangenheit wieder aufflammen und vielmehr noch, verlangt dieser Ansatz die afrikanische Geschichte zu überdenken.
1966 fand das erste »World Festival of Black Arts, FESMAN 66« mit Gästen aus mehr als siebenundreizig verschiedenen Ländern in Senegal statt. Zu den Teilnehmenden zählten namenhafte Künstler wie Duke Ellington, Arthur Mitchell, Alvin Ailey (American Negro Dance Company), Mestre Pastinha, Marion Williams, the Queen of Samba, Clementina de Jesus und Josephine Baker. Dies war der erste Versuch Künstler vom gesamten afrikanischen Kontinet und ihrer Diaspora zusammenzubringen, um ihre Annäherung und ihre kulturelle Herkunft zu feiern. Zu dieser Zeit, in der die meisten afrikanischen Länder mit den Folgen der Kolonialisierung zu kämpfen hatten, markierte das Festival einen Wendepunkt für die afrikanische Gemeinschaft sowohl innerhalb wie außerhalb des Kontinents.
Elf Jahre später wurde die zweite Edition des Festivals in Nigeria organisiert. Dieses zog sogar noch mehr Teilnehmer und Gäste an und erregte eine noch größere mediale Aufmerksamkeit. Das zweite »World Black and African Festival of Arts and Culture, FESTAC 77« gilt als das größte Festival dieser Art im 20. Jahrhundert. Zu den Gästen zählten unter anderem Stevie Wonder, Gilberto Gil Bembeya Jazz National, Mighty Sparrow, Les Ballets Africains und Franco Luambo Makiadi.
Während die Dekolonialiserung in den meisten afrikanischen Nationen voran schreitete, entwickeltete sich weltweit ein wachsendes Selbstbewusstsein der afrikanischen Gemeinschaft, welches in der »Black Power« und »Black Identity« Bewegung bekundet wurde. Das Festival stellt einen weiteren Versuch dar, die Begriffe der Identität und des kulturellen Erbe zu stärken sowie die Idee der Vereinigungsbewegung durch den Begriff den Panafrikanismus, der alle Menschen in den afrikanischen Ländern und in ihrer Diaspora zusammenbringt, zu stärken. FESTAC 77 bot eine Plattfom für Diskussionen und für die Präsentation der veilfältigen Beiträge der afrikanischen Länder zum Weltkultur. Mehr noch als bei FESMAN 66 erlebte die Panafrikanische Gemeinschaft die blühende Renaissance ihrer Kultur und kulturellen Erbes.
Trotz des Erfolges, welches FESTAC 77 in der Öffentlichkeit und den Medien feierte, wurden einige Gegenstimmen laut. Der Künstler Fela Anikulapo Kuti boykottierte das Festival und kritisierte öffentlich die Diktatur von Olusegun Obasanjo in Nigeria. Sein politischer Aktivismus stellte die nigerianische Politik öffentlich an den Pranger.
»So FESTAC came for one month, January to February ’77. I didn’t go to that thing-o! I stayed at Shrine and made my counter-FESTAC there! All the big musicians and artists FESTAC brought in wanted to see me, man. For one whole month, man, every night, Shrine was packed with Blacks from all over the world. And since they wanted to know what was happening in Nigeria I told them. I used the stage at Shrine to denounce all of the shit and corruption of that government which had invited them. That one they never forgave-o!«
(Fela Kuti in Carlos Moore »Fela: This Bitch of a Life«)
Quellen:
Carlos Moore „Fela: This Bitch of a Life“ (Lawrence Hill, 2009)
Babasehinde Augustine Ademuleya & Michael Olusegun Fajuyigbe „Pan-Africanism and the Black Festivals of Arts and Culture: Today’s Realities and Expectations“ (Journal Of Humanities And Social Science, 2015)